Biotopverbund Mainburg 30
Von mageren Ranken über Streuobstwiesen bis hin zu Amphibientümpeln – mit dem Biotopverbundprojekt sollen die vielfältigen Lebensräume der heimischen Arten erhalten werden
In der vergangenen Woche traf sich im Mainburger Rathaus die projektbegleitende Arbeitsgruppe des Biotopverbundprojekts Mainburg zur zweiten Sitzung seit Projektbeginn im Oktober 2021. Im Rahmen des Treffens wurden durch den Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. als Projektträger die Tätigkeiten und Ergebnisse des letzten Projektjahres vorgestellt und diskutiert sowie die weiteren Handlungsfelder für das kommende Jahr erläutert. In der projektbegleitenden Arbeitsgruppe konnte Bürgermeister Helmut Fichtner neben dem Umweltreferenten der Stadt Mainburg Konrad Pöppel, Vertreter der Fachbehörden aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft, sowie den Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, die Ortsvorsitzende des Bund Naturschutz und die Geschäftsführung des Maschinenring Mainburg begrüßen. „Im Arten- und Biotopschutz liegt für die Stadt Mainburg eine wesentliche Zukunftsaufgabe. Wir sehen hier unsere Verantwortung und freuen uns daher über diese Initiative im Rahmen des Biotopverbundprojektes“, so das Stadtoberhaupt.
Um die Maßnahmen und Projekte im Rahmen des Mainburger Biotopverbund, an dem bereits seit 30 Jahren gearbeitet wird, einerseits zu bewerten, diesen aber andererseits auch auf die Herausforderungen der nächsten Jahre auszurichten, wurde im vergangenen Jahr das Jubiläumsprojekt „Biotopverbund Mainburg 30“ ins Leben gerufen. Zentrale Aspekte des Projektes sind die Weiterführung und Ausweitung spezieller Landschaftspflegearbeiten, die Durchführung von vergleichenden Untersuchungen zum heutigen Zustand von Flora und Fauna sowie eine verstärkte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Zu diesen Punkten konnte Veronika Stiglmaier, die das Projekt beim Landschaftspflegeverband Kelheim VöF betreut, die bisherigen Maßnahmen, Entwicklungen und Ergebnisse vorstellen.
Im Rahmen der Landschaftspflege werden derzeit ca. 35 ha im Gemeindegebiet der Stadt Mainburg durch den VöF betreut. Die Pflegemaßnahmen auf diesen Flächen reichen von einer naturschutzfachlich orientierten Mahd mit Abtransport des Mähguts über Gehölzpflegemaßnahmen bis hin zu Biotopneuschaffungsmaßnahmen, die in der Regel von hiesigen Landwirten ausgeführt werden. Hier konnten im Rahmen des Projekts auch erfreulicherweise neue landwirtschaftliche Betriebe mit entsprechender technischer Ausstattung gewonnen werden, die Landschaftspflegearbeiten ausführen.
Zum Sachstand der Wiederholungsuntersuchungen konnte berichtet werden, dass 2022 die Untersuchungen der Brutvögel, der Amphibien sowie der Heuschrecken abgeschlossen werden konnten. Hier konnte Veronika Stiglmaier bereits erste Ergebnisse präsentieren. Des Weiteren wurde die Arbeitsgruppe darüber informiert, dass die Untersuchung der Struktur und Nutzung, Flora und Vegetation ebenso wie die Wildbienenuntersuchung erst 2023 durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden nach Weihnachten auf der Homepage des Landschaftspflegeverbands Kelheim VöF e.V. eingestellt, sowie an einem Vortragsabend am 30. März 2023 von den Büros, die die Untersuchungen durchgeführt haben, vorgestellt.
Weitere Themen, die in der Arbeitsgruppe vorgestellt und diskutiert wurden betrafen die Öffentlichkeitsarbeit, die Themen Neophytenproblematik, die neuen Förderungen rund um’s Streuobst und die Einbeziehung landwirtschaftlicher Betriebe in den Biotopverbund in Rahmen der neuen Agrarförderperiode. „Die schon jetzt erzielten erfreulichen Projektfortschritte sind auch ein Ergebnis der sehr guten Kooperation von Naturschutz-, Landwirtschafts- und Wasserwirtschaftsbehörden sowie der Fachverbände. Entscheidend für die Umsetzung ist letztlich aber die Mitwirkung der Landwirte und die effektive organisatorische Abwicklung über den Maschinenring“, so Klaus Amann, Geschäftsführer des VöF, der sich bei den Teilnehmern der projektspezifischen Arbeitsgruppe für die Zusammenarbeit bedankte. Im Anschluss wurde in Lindkirchen die praktische Umsetzung eines wiederhergestellten Biotops begutachtet.