Nachwuchs im Wanderfalkenhorst
Nach 32 Tagen Brutzeit ist es geschafft! Doch jetzt geht es erst richtig los! Die jungen Wanderfalken sind in der Brutmulde am blanken Fels geschlüpft und werden in den nächsten 40 Tagen – in der sogenannten Nestlingszeit - von den Eltern versorgt. Vielleicht hat der eine oder andere Besucher im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ die Tage bereits die ausdauernden Jagdflüge der Wanderfalkeneltern beobachten können! Auf der Speisekarte stehen hauptsächlich Vögel, die im Flug geschlagen werden. Die Altvögel sind auch gut zu hören: in der Nähe des Horstes mit einem hääk-hääk-häääk-häääk oder einem kii-kii-kii, welches sich so ähnlich wie ein weinender Säugling anhört. Das Männchen, auch Terzel genannt, sowie das etwas größere Weibchen kann man im Flug gut an den spitz zulaufenden Flügeln erkennen. Die Wanderfalken sind einer der größten Falken, gut zu erkennen sind die Altvögel auch an der graublauen Oberseite und der hellen Brust mit der grauen Bänderung. Die Jungvögel hingegen sind anfangs brauner und auf der Brust längs gestrichelt.
Wir dürfen gespannt sein, wie viele Junge in diesem Jahr geschlüpft sind und ungefähr ab Ende Mai das Jagen von ihren Eltern lernen. Ist es ein Jungvogel oder sind es gar mehrere? „Bis zu fünf Eier sind keine Seltenheit“, weiß die Gebietsbetreuerin der Weltenburger Enge, Franziska Jäger zu berichten. Auf jeden Fall ist es immer wieder beeindruckend, wenn sich die Kleinen zum ersten Mal, meist noch etwas unbeholfen, von ihrem Horst in der Felswand in die Lüfte schwingen.
Aus diesem Grund ist es jetzt im Frühling besonders wichtig, dass alle Vögel - nicht nur die Felsbrüter - bei der Aufzucht ihrer Jungen nicht gestört werden! Bleiben sie auf den ausgeschriebenen Wanderwegen, halten sie Abstand zu allen Nestern und nehmen ihren Hund an die Leine!