Vorbereitung für eine erfolgreiche Brutsaison - Sperrung der Kletterfelsen

17. Februar 2022: Zum Schutz der Felsbrüter wurden im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ die Kletterfelsen in den Bereichen „Bischofsbucht“ und „Römerwand“ gesperrt.
Gebietsbetreuerin Franziska Jäger_Bild Sonja Endl, Pressestelle LRA Kelheim.jpg

Schnee, Eisregen und bitterkalter Wind… Aber ab und zu schaut schon die Sonne mit ihren immer wärmer werdenden Strahlen durch die Wolkendecke! Genau jetzt beginnen die Vögel, sich langsam auf den Frühling und auf die bevorstehenden Brutgeschäfte vorzubereiten. Einer hat es immer besonders eilig: Der Uhu (Bubo bubo). Denn wenn es noch bitterkalt ist, beginnt schon die Balz unserer größten einheimischen Eule. Im Februar kann man ihn und sein, wenn er Glück hat, bereits gefundenes Weibchen belauschen. Allabendlich hört man das typische „Uhuuu“, welches die Tiere trotz geschlossenen Schnabels von sich geben.

In den steilen Felsen, nicht nur im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“, sind aber nicht nur Uhus, sondern auch Wanderfalken, Dohlen, Gänsesäger oder Kolkraben anzutreffen. Und wenn es wieder richtig warm wird, freuen sich die ersten Kletterer, ihr sportliches Können an den Felsen zu zeigen. Die Geschichte des Felskletterns reicht bis weit in die Anfänge des letzten Jahrhunderts zurück. Im Jahr 1920 bereits begannen Regensburger Kletterer im Donau- und Altmühltal aktiv zu klettern. Die Kletteraktivitäten nahmen über die Jahre immer weiter zu. Mit der Erstellung der „Kletterkonzeption unteres Altmühltal und Donautal“ wurde nicht nur im Bereich der Schutzgebiete das Klettern geregelt. In Abstimmung mit der Regierung von Niederbayern – Höhere Naturschutzbehörde, dem Landratsamt Kelheim – untere Naturschutzbehörde, dem Landesbund für Vogelschutz, dem Deutschen Alpenverein sowie der IG Klettern Frankenjura wurde diese Konzeption erarbeitet.

Alle Gebiete, die in dieser detaillierten Kletterkonzeption aufgeführt sind, unterliegen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und haben somit eine europaweite Bedeutung. Das Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ ist vom Europarat mit dem Europadiplom ausgezeichnet. Im Jahr 2020 wurde sie zudem als erstes Nationales Naturmonument in Bayern gekürt.

So ist die gute Zusammenarbeit zwischen den Naturschutzbehörden und den Kletterern auch der Gebietsbetreuerin der Weltenburger Enge, Franziska Jäger, ein Anliegen. „Jetzt im Zeitraum suchen sich die Felsbrüter ihre idealen Höhlen und Felsbänder, um in Ruhe mit der Brut starten zu können“, weiß die Gebietsbetreuerin. In Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde wurden nun die Kletterfelsen im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ gesperrt, um jegliche Störungen zu vermeiden. Informationen dazu findet man auf „Juraclimbs.de“.

Nach der abgeschlossenen Brutsaison und einer genauen Prüfung der Felsbereiche werden die Kletterfelsen im Bereich der „Bischofsbucht“ sowie der „Römerwand“ im Sommer wieder freigegeben. Regelmäßig werden die Kletterfelsen von den Naturschutzbehörden und dem Vertreter der Kletterer, Martin Ehrl, begangen. Für den Sportkletterer ist es wichtig: „Jeder Kletterer trägt mit seinem Verhalten an den Kletterfelsen in der Bischofsbucht und an der Römerwand dazu bei, dass die Felsbrüter in Ruhe ihre Jungen aufziehen können und einer Fortführung der Kletterkonzeption nichts im Wege steht!“

Und nun drücken wir den Felsbrütern die Daumen für eine stressfreie Brutsaison. Deshalb die Bitte: Bleiben Sie auf den ausgeschilderten Wanderwegen!

 

Bild: Gebietsbetreuerin Franziska Jäger_Bild Sonja Endl, Pressestelle LRA Kelheim.jpg
Foto: Sonja Endl, Pressestelle LRA Kelheim

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.