Nachpflege-Arbeiten im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ abgeschlossen
Wer in den letzten Tagen im Bereich der Asamstraße in Weltenburg einen Spaziergang gemacht hat, dem sind auch die am Seil hängenden Arbeiter aufgefallen. Die auf Hochtouren laufenden Nachpflegearbeiten an den beeindruckenden Felsköpfen sind nun für dieses Jahr abgeschlossen. In dem mit dem Europadiplom ausgezeichneten Naturschutzgebiet, bekannt für seine atemberaubende Landschaft und einer außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenwelt, hat eine Spezialfirma die Nachpflege-Arbeiten zur Freistellung ausgewählter Felsformationen durchgeführt.
Auf Grundlage des FFH-Managementplanes wurden vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. auch in diesem Jahr gezielte Maßnahmen gemeinsam mit den Naturschutzbehörden sowie dem Forstbetrieb Kelheim im Naturschutzgebiet Weltenburger Enge umgesetzt. Die zunehmend mit Gehölzen eingewachsenen Felspartien wurden in den letzten Jahren freigestellt, um Verdrängung und Verlust seltener Tier- und Pflanzenarten entgegenzuwirken. Ein Beispiel dafür ist der in den Saumbereichen der Felsköpfe vorkommende Diptam-Bestand, welcher zusehends von Gehölzen überwachsen war. „Gerade am Beispiel des Diptams zeigt sich, dass die Pflegemaßnahmen die gewünschte Wirkung zeigen und dieser sich auf den Felsköpfen weiter ausgebreitet hat“, so Susanne Böhme von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Kelheim. Neben dem giftigen, aber wunderschönen Diptam gibt es viele weitere Pflanzen wie beispielsweise das Blaugras, das Wimper-Perlgras, die Goldaster, die Küchenschelle oder das Weltenburger Habichtskraut, die von den Maßnahmen profitieren. Auch Donaumehlbeere oder Eibe können auf den mageren Felsköpfen und in den steilen Felsen wachsen und sich sukzessive ausbreiten.
Felsbrüter, wie Uhu oder Wanderfalke, nutzen gerne die freistehenden und leicht zugänglichen Felsnischen. So konnten in diesem Jahr auch wieder Uhu- und Wanderfalken-Junge dokumentiert werden. „Erst, wenn bei den Felsbrütern die Jungvögel ausgeflogen sind, darf die Spezialfirma in den steilen Felsbereichen mit den erforderlichen Felsfreistellungsmaßnahmen beginnen“, so Franziska Jäger, Gebietsbetreuerin Weltenburger Enge. „Aufgrund der zahlreichen Besucher wurden in den Bereichen von Kelheim bis zur Einsiedelei Klösterl sowie in der Asamstraße in Weltenburg die Maßnahmen auf die Zeit nach den bayerischen Sommerferien geschoben. So konnten die Arbeiter zügig vorankommen und die Wanderer und Radfahrer mussten keine langen Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Wege wurden zum Schutz der Besucher jeweils kurzzeitig gesperrt“, so die Gebietsbetreuerin weiter. Finanziert wurden die Arbeiten über die Naturschutzbehörden aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.
Höhenarbeiter Armin Ilgenfritz bestätigte: „Der Donaudurchbruch mit seinen steilen Felsen ist schon ein außergewöhnlicher Arbeitsplatz. In den steilen Felsen, direkt über der Donau oder der Wege hängend zu arbeiten, ist aber auch für uns eine besondere Herausforderung!“
Bilder: Markus Ixmeier