Maulwurfshügel… und Lieferung bester Gartenerde
Haben sie in Ihrem Garten auch diese Erdhügel, die plötzlich über Nacht erschienen sind? Dann darf man ihnen gratulieren! Sie haben einen gesunden Boden!
Maulwurfshügel oder -haufen erkennt man daran, dass die Laufgänge nicht an der Erdoberfläche sichtbar sind. Er gräbt mit seinen Vorderpfoten, den sogenannten „Grabschaufeln“ seine Gänge in einer Tiefe von ca. 60 Zentimeter und kann so ein Labyrinth von über 100 Metern erreichen. Neben den zahlreichen Gängen baut der so gut wie blinde, dafür mit einem feinen Gehör und Geruchssinn ausgestattete Säuger auch mehrere Ruheräume. Einen davon wählt er aus und bedeckt den Boden mit trockenem Laub und kleinen Ästchen – das perfekte „Zimmer“ für seinen Nachwuchs.
Maulwürfe werden zwischen 14 bis 20 Zentimeter lang, erreichen ein Gewicht von 60 bis 120 Gramm und ganz wichtig - sie stehen unter Schutz! Sie sind näher verwandt mit den Spitzmäusen, als Spitzmäuse und die echten Mäuse. Die Mäuse gehören zu den Nagetieren, die Spitzmäuse wie die Maulwürfe zu den Insektenfressern. So zählen Regenwürmer, Nacktschnecken, Insekten und deren Larven zur Hauptnahrung.
Lange Zeit wurde der Maulwurf als schädlich verfolgt. Der Hauptgrund dabei liegt jedoch in der Verwechslung seiner Erdauswurfhaufen und denen der Schermaus (= Wühlmaus). Die Haufen können mitunter sehr ähnlich aussehen. Im Gegensatz zum Maulwurf, der sich ausschließlich von tierischer Kost ernährt, gehören bei den Schermäusen z.B. die Wurzeln unserer Nutzpflanzen mit auf den Speiseplan. Schermäuse können Gemüsepflanzen, Blumenzwiebeln, Beerenobststräucher und auch junge Obst- und Ziergehölze zum Absterben bringen.
Sie werden also zu Unrecht mit den Maulwürfen in einen Topf geworfen! Man kann beide Arten aber leicht voneinander unterscheiden. Während der Maulwurf gleichmäßig geformte, hohe Erdhaufen ohne Pflanzenreste mit einem Loch in der Mitte auswirft, welche auch in einer Reihe angeordnet sein können und keine Verbindungsgänge zeigt, wühlt die Schermaus hingegen so flach unter der Oberfläche, dass man den Gang bis zum nächsten Auswurfhaufen verfolgen kann. Ihre Erdhaufen sind im Gegensatz zu denen des Maulwurfs niedriger, nicht regelmäßig aufgehäuft und sind meist mit den Resten von Pflanzen vermischt. Ein genauer Blick lohnt sich also!
Den Maulwurf braucht man nicht zu fürchten und kann sich über die Durchlüftung des Bodens mit Sauerstoff freuen. Zu Recht wurde er deshalb von der Deutschen Wildtier Stiftung zum Wildtier des Jahres 2020 gewählt. Ja - und die Erdhaufen? Die kann man einfach breitrechen oder die Erde für Blumentöpfe oder den Gemüsegarten verwenden. Also freuen sie sich bei ihrem nächsten Spaziergang über den tollen Boden mit den Erdhaufen – einem Maulwurf-Paradies!
Bild: Maulwurfshügel_Franziska Jäger_VöF.jpg; Fotograf: Franziska Jäger