Positive Bilanz im Labertal-Projekt 2030
Während der Versammlung erhielten Fachvertreter aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Wasserwirtschaft Informationen zum aktuellen Stand des Projekts. Mit den regelmäßigen Projektgruppensitzungen wird sichergestellt, dass die definierten Zielvorgaben und Anforderungen an das Projekt im Fokus bleiben und das weitere Vorgehen unter Einbeziehung des Fachwissens der Teilnehmenden festgelegt wird.
Lucia Gruber, Projektkoordinatorin beim Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V., skizzierte die vielfältigen Ziele des Projekts: „Ein Schwerpunkt liegt auf dem Schutz der bedrohten Wiesenbrüter, aber auch die Extensivierung und Artanreicherung von Wiesen sowie der Moorschutz durch punktuelle Anstaumaßnahmen spielen eine wichtige Rolle.“ Klaus Amann, Geschäftsführer des VöF, berichtete, dass im Naturschutzgebiet Niedermoor südl. Niederleierndorf mehrere Maßnahmen realisiert wurden: „Insgesamt wurden bereits zehn Staue in Haupt- und Seitengräben des Moors eingebaut. Sie tragen dazu bei, dass das Wasser länger in der Fläche bleibt. Das war nur möglich, da ein Großteil der Flächen bereits im Öffentlichen Besitz ist und die Bewirtschafter und Flächennachbarn auch hinter der Wiedervernässung stehen.“ Grundwasserpegel und Niederschlagsdaten werden detailliert erhoben, so dass in einigen Monaten auch Erfahrungswerte ausgewertet werden können. Wolfgang Lang, Moorschutzbeauftragter beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Abensberg-Landshut, sieht die Maßnahmenschritte im Niedermoor bei Niederleierndorf ebenso positiv und zeigt, verbesserte Anstauhilfen auf.
Im Rahmen des Projekts kauften die Gemeinden auch Wiesenflächen an, dort setzte die Projektkoordinatorin bereits Maßnahmen wie Grünlandaufwertungen um, auch auf einer Ankaufsfläche bei Leitenhausen wurden gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Landshut ein ehemaliger Fischteich und der angrenzende Laberaltarm renaturiert. Peter-Michael Schmalz, Umweltreferent des Markts Langquaid, wies auf Erfolge im Rahmen einer bereits durchgeführten Ausgleichmaßnahme hin. Bei der Neuanlage der Flutmulde brüteten damals zwei Kiebitzbrutpaare im näheren Umfeld. Eine Erweiterung auf der neu angekauften Fläche soll hoffentlich einen ähnlichen Erfolg nach sich ziehen.
Die Mitglieder der PAG sind sich einig, dass die Tätigkeiten der Projektkoordinatorin Daueraufgaben sind. Hubert Schacht vom Wasserwirtschaftsamt Landshut appelliert ebenso an die Gruppe das Projekt dringend weiterzuführen. Im Labertal wurden bereits in den 1990er Jahren Weichen gestellt, um die ökologische Wertigkeit des Tals zu erhalten. Auch die Bürgermeisterinnen Birgit Steinsdorfer (Markt Rohr i.NB) und Ida Hirthammer (Gemeinde Herrngiersdorf) betonten, dass das Projekt weitergehen sollte. Beide berichten von einem steigenden Interesse der Bürgerinnen und Bürger am nahegelegenen Flusstal. Auch Elfriede Wiesmeier und Burkhard Deifel von der höheren und unteren Naturschutzbehörde sprachen sich für eine Fortführung des Projekts aus und unterstützen auch weiterhin bei fachlichen Entscheidungen sowie bei der Beantragung von Fördergeldern über die Regierung von Niederbayern und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz.
Die Sitzung schloss mit einer Exkursion ins Niedermoor bei Niederleierndorf. Insgesamt betonten die Teilnehmenden die positive Auswirkung des anhaltenden Einsatzes für den Schutz der ökologischen Wertigkeit des Tals der Großen Laber.