Hüteschäferei im Naturpark Altmühltal

16. April 2020: Glückliche Symbiose aus Landschaftsschutz und Genuss: Die Hüteschäferei im Naturpark Altmühltal sorgt dafür, dass seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben.
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Selten gibt es eine solch glückliche Symbiose aus Landschaftsschutz und Genuss. Die Hüteschäferei im Naturpark Altmühltal sorgt dafür, dass die herrliche Landschaft der Altmühljuraregion mit ihren seltenen Tier- und Pflanzenarten erhalten bleibt. Denn wären die wolligen Vierbeiner nicht, würden die Jurafelsen in wenigen Jahrzehnten von Büschen und Bäumen verdeckt – und die wertvollen Lebensräume von Küchenschelle, Enzian oder Schwalbenschwanz würden verschwinden. Wir wissen, dass die Halbtrockenrasen im Altmühltal zu den artenreichsten und auch schönsten Biotopen Mitteleuropas gehören. Alleine hier wachsen 50 % der heimischen Orchideenarten. Dieses Wissen verpflichtet uns aber auch entsprechend zu handeln. Handeln ja – aber wie?

Landschaftspflegemaßnahmen wie maschinelle Entbuschung, Mahd, Abtransport des Schnittgutes von der Fläche und dessen Verwertung sind grundsätzlich eine Möglichkeit, um ausgewählte, wertvolle Flächen offen zu halten. Punktuell ist dies machbar und sinnvoll. Auf den gesamten Naturpark, also flächig gesehen, ist dies aber nicht finanzierbar. Das heißt, ohne die klassische, also die historische Form der Nutzung haben wir keine Chance, um den Naturpark in seiner landschaftlichen Attraktivität und Qualität zu erhalten - zu erhalten sowohl aus landschaftsästhetischer als auch aus ökologischer Sicht.

„Schützen und Nutzen“, lautete unsere Devise, so Landrat Martin Neumeyer, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Kelheim VöF e.V. oder anderes ausgedrückt: „Nachhaltiger Schutz geht nur über die traditionelle extensive Nutzung und dafür brauchen wir unsere Wander- und Hüteschäfereibetriebe. Der neue Informationsflyer gibt dazu interessante Einblicke“.

„Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir auch in diesem Jahr am ersten Juli-Sonntag wieder unser traditionelles Schäferfest auf der Burg Randeck durchführen könnten. Die Vorbereitungen laufen. Ob es tatsächlich stattfinden kann, wird sich zeigen. Wir sind verhalten optimistisch“, so Klaus Amann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes.

Hinweis: der Flyer, gefördert von der Regierung von Niederbayern – höhere Naturschutzbehörde – aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, ist beim Landschaftspflegeverband kostenlos erhältlich oder steht Ihnen auf der Seite Informationsmaterial zum Download zur Verfügung.