Hochwasser- und Naturschutz mit dem Bagger
Bei den Erdarbeiten wurde eine ehemalige Flussschlaufe der Laber, ein sogenannter Altarm, reaktiviert, indem das Ufer der Laber an einer Stelle abgeflacht wurde. Im Anschluss an den Altarm wurde eine Auenmulde vertieft und verbreitert. So dient sie bei Hochwasser als zusätzlicher Wasserrückhalteraum. Benachbart dazu ist ein ehemaliger Fischweiher. Dort wurden Uferverbauungen entfernt und eine Uferseite stark abgeflacht. Durch die Abflachung bleibt der vergrößerte Uferbereich in Zeiten mit viel Niederschlag länger nass und der Boden bleibt länger weich. Das ist insbesondere zur Vogel-Zug- und Brutzeit wichtig, da der „stocherfähige“ Boden vielen Vögeln, insbesondere Wiesenbrütern wie Kiebitz, Bekassine und Brachvogel, als Nahrungshabitat dient. Insgesamt sorgen Strukturverbesserungen wie diese für mehr Dynamik in der Aue und können vielen Tier- und Pflanzenarten einen verbesserten Lebensraum bieten.
Den Anstoß zur Maßnahme gab Lucia Gruber, Koordinatorin des Labertal-Projekts 2030. VöF-Mitarbeiterin Gruber berichtete: „Mit der Idee für eine ökologische Aufwertung in diesem Bereich fand ich sofort Unterstützer, sowohl für die Planung als auch die Umsetzung.“ So entstand das Kooperationsprojekt zwischen Landschaftspflegeverband Kelheim (VöF), der Unteren Naturschutzbehörde Kelheim und den beiden Eigentümern der Projektflächen – dem Wasserwirtschaftsamt Landshut (WWA) und dem Markt Langquaid. Die Ausführung der Arbeiten wurde vom WWA übernommen. Weil das Amt über einen großen Erfahrungsschatz mit vergleichbaren Projekten verfügt, konnte die Planung und Umsetzung innerhalb eines halben Jahres abgeschlossen werden. Herr Menacher, Leiter der Flussmeisterstelle Neustadt a.d.Donau, freut sich sehr über die gelungenen Arbeiten: „In diesem Projekt haben alle Beteiligten an einem Strang gezogen, daher hat die Umsetzung reibungslos geklappt.“ Die anschließende Landschaftspflege, wie z.B. die Wiederbegrünung mit heimischem Saatgut, übernimmt der VöF. Bürgermeister Blascheck zeigte sich erfreut darüber, dass an dieser Stelle wieder ein Teil des Labertals etwas „wilder“ und damit naturnäher wird.