Gemeinsam neuen Lebensraum schaffen: „VöF pflanzt Hecke in der Sandharlander Heide“
Anton Ramler und Georg Eichinger pflanzen im Auftrag des Landschaftspflegeverband Kelheim VöF Sträucher und einzelne Bäumchen. „Gerade die feucht-kühle Witterung und der nun gut mit Wasser versorgte Boden sind ideal, um Gehölze zu pflanzen - solange kein Frost herrscht. Denn dann besteht die Gefahr, dass die Feinwurzeln, bis sie im Boden geschützt sind, erfrieren“, wissen die erfahrenen Landwirte. Es ist nicht die erste Hecke, die sie in den letzten Jahren gepflanzt haben.
Inzwischen sind die Gehölze im Boden. Abensbergs Bürgermeister Dr. Bernhard, Nicole Eberl von der unteren Naturschutzbehörde, die Vorsitzenden Konrad Pöppel, Peter Forstner und Frank Stasker von Kreis- und Ortgruppe des Bund Naturschutz sowie Klaus Amann, Geschäftsführer beim Landschaftspflegeverband Kelheim VöF freuen sich über die neu angelegte Hecke. Sie haben gemeinsam an einem Strang gezogen, so dass hier am Rand des Naturschutzgebietes Sandharlander Heide 60 m neue Hecke gepflanzt werden konnten.
Bürgermeister Dr. Resch zeigt sich sehr erfreut, was aus seiner Anregung geworden ist. Im letzten Winter entschlossen sich die Beteiligten nach fachlicher Abwägung, ein benachbartes Feldgehölz zu roden. In den 1970 Jahren wurde eine Hecke mit Silberpappeln und Robinien angelegt. Diese nicht einheimischen Gehölze zeigten sich als sehr expansiv. Ein angrenzender Feldweg und artenreiches, geschütztes Grünland wurden überwuchert und sogar im ursprünglich über 10 m entfernten Acker tauchten die ersten Wurzelschösslinge der Robinien auf. Man war sich damals einig, dass nur eine vollständige Rodung der neophytischen Gehölze die artenreichen Magerrasen des Naturschutzgebietes sowie die angrenzenden Wirtschaftsflächen nachhaltig schützen kann. Damals regte Bürgermeister Dr. Resch an, als Ersatz für den Lebensraumverlust eine neue Hecke zu pflanzen. Dies stieß bei den beteiligten durchweg auf offene Ohren. Mit einem artenarmen Randzwickel im Südosten des Naturschutzgebietes war schnell ein geeigneter Pflanzbereich für eine neue Hecke gefunden, den der Bund Naturschutz als Eigentümer der Fläche zur Verfügung stellte. So machten sich die Beteiligten an die Arbeit. Der VöF übernahm die Organisation und fachliche Planung in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde, die sich auch um die Sicherstellung der Finanzierung kümmerte.
So wurden nun 150 Exemplare einheimische Sträucher, von der Schlehe bis zum Holunder, Weißdorn oder Pfaffenhütchen von den erfahrenen Landwirten in den Boden gebracht, was am Ende rund 60 m Heckenlänge ergibt. Wie bei allen Pflanzungen des VöF wurden ausschließlich Gehölzpflanzen autochthoner Herkunft verwendet, d.h. in unserer Region gewonnenem Saatgut einheimischer Gehölze. „Mit dieser Heckenpflanzung“ bemerkt Klaus Amann, Geschäftsführer des VöF, „überschreiten wir die Länge von 500m Hecke, die in den letzten rund 10 Jahren hier auf der Heide vor den Toren der Spargelhochburg Sandharlanden gepflanzt wurden. Und bei Heckenpflanzungen kommt auch noch der positive CO2-Effekt dazu“.
Finanziert wurde die Pflanzung aus staatlichen Mitteln des Freistaats Bayern, wie Nicole Eberl, Sachgebietsleiterin der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Kelheim mitteilte. Die Beteiligten waren sich einig, dass das Geld an dieser Stelle gut für die Natur investiert ist. Schließlich ist das Naturschutzgebiet „Sandharlander Heide“ mit seiner unglaublichen Artenvielfalt und seinem einzigartigen Landschaftscharakter ein bayernweit bedeutsames Aushängeschild. Der Bund Naturschutz in Bayern e. V. hatte bereits vor rund 50 Jahren mit dem Kauf von Flächen den Grundstein für den Erhalt der Sandharlander Heide gelegt. Für Konrad Pöppel, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz, ist die Entfernung des Feldgehölzes aus neophytischen Gehölzen am Ende des letzten Winters und die nun erfolgte Neupflanzung ein weiterer Baustein, die Sandharlander Heide als einzigartigen Lebensraum für viele seltene Tiere- und Pflanzen für die Zukunft zu erhalten und weiterzuentwickeln.