Neuanlage von Amphibiengewässern im Biotopverbund Mainburg

20. November 2023: Im Rahmen des Biotopverbundprojekts Mainburg 30 wurden auf einer Privatfläche sowie im Oberempfenbacher Pfarrholz zwischen Steinbach und Wolfertshausen mehrere sogenannte Himmelsteiche für Amphibien angelegt.
Anlage Amphibientümpel

Im Rahmen des vom Bayerischen Umweltministerium unterstützten Biotopverbundprojekts Mainburg 30 wurden auf einer Privatfläche sowie im Oberempfenbacher Pfarrholz zwischen Steinbach und Wolfertshausen mehrere sogenannte Himmelsteiche speziell für Amphibien angelegt. Solche stehende Gewässer sind für früher sehr häufige Amphibienarten, wie z.B. die Erdkröte oder den Grasfrosch von zentraler Bedeutung, da sie ihre Eier in Gewässern ablegen und auch die daraus schlüpfenden Kaulquappen die erste Zeit ihres Lebens ausschließlich im Wasser verbringen. Der Anstoß für die Anlage dieser neuen Biotope kam von der Revierförsterin Katharina Krumm sowie vom Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Aiglsbach Franz Gmelch, die die Waldflächen betreuen: „Wälder sind nicht nur forstwirtschaftlich zu betrachten, sie sind zudem wichtige Lebensräume für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten. Mit solchen Aktionen können wir die Lebensbedinungen von oftmals schon selten gewordenden Arten deutlich verbessern.“ Die Planung der Tümpel und die praktische Umsetzung erfolgte im Rahmen des Biotopverbundprojekts Mainburg, betreut vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. Finanziert wird die Anlage durch eine Förderung der Regierung von Niederbayern und Projektzuschüsse durch die Stadt Mainburg und den Bund Naturschutz Mainburg. „So wie hier konnten wir im vergangenen Jahr an mehreren Stellen im Stadtgebiet Mainburg Gewässer entweder neu herstellen oder deutlich verbessern. Oftmals können schon kleinere Maßnahmen zu einer deutlichen Verbesserung der Biotopqualität und damit zu einem verbesserten Lebensraum für unsere heimischen Tierarten führen“, berichtet die Projektleiterin des Biotopverbundprojekts Mainburg Veronika Stiglmaier vom Landschaftspflegeverband beim gemeinsamen Ortstermin mit Bürgermeister Helmut Fichtner, dem Umweltbeauftragten der Stadt Mainburg Konrad Pöppel, Stadtpfarrer Josef Paulus und Franz Gmelch von der FBG Aiglsbach. „Da die Bestände von Amphibien, auch im Stadtgebiet Mainburg immer weiter zurückgehen, sind solche beispielhaften Maßnahmen zur Schaffung von neuen Biotopen extrem wichtig und höchst erfreulich“, so Konrad Pöppel. Für Bürgermeister Fichtner ist klar: „Für einen funktionierenden Biotopverbund rund um Mainburg brauchen wir viele kleine Trittsteinflächen. Hierbei spielt auch die Aufgeschlossenheit von FlächeneigentümerInnen und Bewirtschaftenden eine entscheidende Rolle. Deshalb finde ich dieses Vernetzungsprojekt mit der Forstbetriebsgemeinschaft Aiglsbach, der Kirchenverwaltung und dem Landschaftspflegeverband wirklich gut und hoffe dass dies auch weitere Personen und Institutionen zur Beteiligung am Biotopverbund Mainburg inspiriert.“

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Nach der Fertigstellung der neuen Amphibiengewässer trafen sich (v.li. na re.) Bürgermeister Helmut Fichtner, Stefan Schweiger, Stadtpfarrer Josef Paulus, Franz Gmelch (FBG Aiglsbach), Veronika Stiglmaier (VöF) und Konrad Pöppel zur gemeinsamen Begutachtung.
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Die Tümpel wurden an Stellen angelegt, die aufgrund der vorkommenden Vegetation auf eine stauenden Untergrund schließen ließen.
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Nach der Fertigstellung kamen die Beteiligten zur Begutachtung zusammen.
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Manche Tümpel füllten sich bereits kurz nach der Herstellung wieder mit Wasser, welches aus den Bodenschichten austrat.
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Für einen Teil der Seigen braucht es nun Regen, damit diese sich mit Wasser füllen - diese werden auch als Himmelsweiher bezeichnet.

Hintergund zu den Amphibien in Mainburg: 

Vor 30 Jahren wurde das Biotopverbundkonzept für Mainburg erstellt. Dazu wurde auch untersucht, welche Tier- und Pflanzenarten wo und in welcher Bestandshöhe im Stadtgebiet vorkommen. Zum 30-jährigen Jubiläum des Biotopverbunds Mainburg wurden nun Wiederholungsuntersuchungen bei Brutvögeln, Heuschrecken und Amphibien durchgeführt. Das Ergebnis der Amphibienuntersuchung war, dass bei allen sieben vorkommenden Amphibienarten die Bestände im Vergleich zur Untersuchung von vor 30 Jahren stark abnehmen. Zu diesen rückläufigen Arten zählen nicht nur bereits damalige Seltenheiten, wie der Laubfrosch oder der Kammmolch, sondern auch bisherige Allerwelts-Arten, wie die Erdkröte oder der Grasfrosch. Viele für die Amphibien wichtige Kleingewässer sind verschwunden oder aufgrund von Nutzungsintensivierung als Lebensraum nicht mehr geeignet.