Biotopverbund Mainburg
Vor kurzem kam im Mainburger Rathaus die projektbegleitende Arbeitsgruppe des Naturschutzprojekts „BiotopverbundMainburg30“ zur dritten Sitzung zusammen. Zu den Mitgliedern der Arbeitsgruppe gehören: Bürgermeister Helmut Fichtner, der Umweltreferent der Stadt Mainburg Konrad Pöppel, Vertreter der Fachbehörden aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft sowie der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, die Ortsvorsitzende des Bund Naturschutz und die Geschäftsführung des Maschinenrings Mainburg. Im Rahmen des Treffens wurden durch den Projektträger, den Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V., die Tätigkeiten und Ergebnisse des vergangenen Projektjahres vorgestellt und die weitere Projektdurchführung gemeinsam diskutiert und beschlossen.
Als Highlights des letzten Projektjahres nannte die Projektkoordinatorin Veronika Stiglmaier die Jubiläumsfeier zum 30-jährigen Bestehen des Biotopverbunds Mainburg mit dem bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber sowie die Sonderausstellung „VielFalter im Biotopverbund Mainburg“ die in Zusammenarbeit mit dem Mainburger Stadtmuseum und dem „Eh-da-Flächen Projekt“ im Landkreis Kelheim durchgeführt wurde und mit fast 2.000 kleinen und großen BesucherInnen ein voller Erfolg war. Dem stimmte auch das Mainburger Stadtoberhaupt Helmut Fichtner vollumfänglich zu: „Beide Aktionen haben die Bedeutung des Mainburger Biotopverbundprojekts deutlich gemacht und das Interesse der Bürgerinnen und Bürger für die Thematik geweckt.“
Ein weiterer Projektbaustein, bei dem es im vergangenen Jahr voranging, ist die Zurückdrängung von problematischen, invasiven Pflanzenarten, wie dem Riesen-Bärenklau. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit der Flussmeisterstelle Neustadt und einem landwirtschaftlichen Betrieb aus Margarethenthann bei Meilenhofen eine Rinderbeweidung eingerichtet. Das erste Beweidungsjahr verlief ohne Zwischenfälle und mit einem guten Ergebnis im Hinblick auf den Riesenbärenklau, weswegen die Beweidung, die auch naturschutzfachlich viele Vorteile bringt, auch im kommenden Jahr fortgeführt werden soll.
Wesentliches Element des Naturschutzprojektes sind die klassischen Landschaftspflegetätigkeiten, also die fachlich optimierte Bewirtschaftung von Flächen mit besonderer ökologischer Qualität bzw. mit hohem Entwicklungspotential. Deren Spektrum reicht von einer naturschutzfachlich orientierten Mahd mit Abtransport des Mähguts über Gehölzpflegemaßnahmen bis hin zu Biotopneuschaffungsmaßnahmen. Dabei werden die meisten Tätigkeiten von ortsansässigen landwirtschaftlichen Betrieben in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring Mainburg durchgeführt. Positiver Begleiteffekt: durch die Verwertung des Schnittgutes in den landwirtschaftlichen Betrieben wird ein regionaler Kohlenstoffkreislauf aufgebaut. Die Landwirte leisten somit auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Um die Maßnahmen und Projekte im Rahmen des Mainburger Biotopverbund, an dem bereits seit 30 Jahren gearbeitet wird, einerseits zu bewerten, diesen aber andererseits auch auf die Herausforderungen der nächsten Jahre auszurichten, wurden und werden im Rahmen des Projektes Wiederholungsuntersuchungen zum heutigen Zustand von Flora und Fauna durchgeführt. Die Untersuchungen der Amphibien, Heuschrecken, Brutvögel und Wildbienen konnten in diesem Jahr abgeschlossen werden. Nun fehlen noch die Ergebnisse der Struktur, Vegetation und Flora, die im Frühjahr 2024 vorliegen sollen. „Mit dem Abschluss der Untersuchungen haben wir einen wichtigen Baustein des Jubiläumsprojekts „BiotopverbundMainburg30“ geschafft. Die vor uns liegende Aufgabe wird dann sein, möglichst viele der Erkenntnisse und Maßnahmenvorschläge aus den Untersuchungen in der Landschaft umzusetzen, um den Biotopverbund auszubauen und Tier- und Pflanzenarten bei uns zu erhalten“, so Klaus Amann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Kelheim VöF e.V.