Sallingbachprojekt – Naturschutzprojekt mit Pionierfunktion
Projektname | Sallingbachprojekt |
Projektträger | Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e. V. |
Projektmanagement | Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e. V. |
Projektstatus | abgeschlossen |
Projektlaufzeit | 1987-1993, seither Fortführung über jährliche Förderanträge |
Förderung | Bayerisches Umweltministerium; Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie (LNPR) |
Das Sallingbachprojekt wurde 1987 ins Leben gerufen, das 1. Arten- und Biotopschutz-Projekt Bayerns. Ziel war die Renaturierung und Stabilisierung eines Bach-Ökosystems. Entscheidend war dabei die Zusammenarbeit mit verschiedenen Projektpartnern. So konnte die Gewässergüte in kurzer Zeit deutlich verbessert werden, da die Wasserwirtschaft für zwei direkt am Sallingbach gelegene Dörfer den Bau der Kanalisation vorrangig durchführte. Darüber hinaus unterstützte auch die Direktion für Ländliche Entwicklung (heute Amt für Ländliche Entwicklung) durch mehrere Flurneuordnungsverfahren das Projekt entscheidend. Hierdurch konnte z.B. erreicht werden, dass der Sallingbach heute auf gesamter Länge von Grünland begleitet wird.
Vor Beginn des Projektes grenzten noch auf 75% seiner Länge Ackerflächen direkt an den Bach. Das Projektgebiet umfasst insgesamt eine Fläche von etwa 16 km². Es erstreckt sich über die Gemeinden Abensberg, Kirchdorf und Rohr und ist heute gekennzeichnet durch weitläufige, Feucht- und Nasswiesen im Wechsel mit Schilf und Feuchtgehölzen. Das Gebiet ist als FFH-Gebiet „Sallingbachtal“ gemeldet und nach dem Bayerischen Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) als „landesweit bedeutsam“ eingestuft. Hervorzuheben sind Arten wie z.B. Breitblättriges Knabenkraut, Trollblume und Sumpf-Herzblatt.
Die Flächen werden heute überwiegend im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogramms (VNP) extensiv bewirtschaftet oder durch den Landschaftspflegeverband über Förderanträge gepflegt. Dabei erfolgt die Mahd in der Regel abschnittsweise und zeitlich gestaffelt, um eine möglichst große Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume bereitzustellen. Besonders erfreulich ist auch das Vorkommen der in Deutschland vom Aussterben bedrohten Bachmuschel, zu deren Schutz u.a. zahlreiche Rückhaltebecken zur Verhinderung von Sedimenteinträgen angelegt wurden.