Forstmoosprojekt – Renaturierung eines Niedermoorkomplexes
Das Forstmoos ist ein von Wald umgebenes 260 ha großes Niedermoorgebiet. Es ist heute größtenteils durch intensive Landwirtschaft geprägt. Früher waren hier große zusammenhängende Viehweiden vorhanden. Zeugen der ehemalig extensiven Nutzung sind kleine Restvorkommen von Streuwiesen, die eine Vielzahl von sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten, wie zum Beispiel Fleischfarbenes Knabenkraut, Breitblättriges Wollgras oder die Kurzflügelige Schwertschrecke aufweisen.
Durch die Anlage eines Entwässerungssystems in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts findet eine ständige Entwässerung des Niedermoores statt.
Der früher durch das Gebiet frei fließende Bach wurde in einen eingetieften, schnurgerade verlaufenden Entwässerungsgraben umgebaut. Die ursprünglich vorhandenen Streuwiesen mit ihren spezialisierten Tier- und Pflanzenarten wurden weitgehend in vielschürige Intensivwiesen umgewandelt oder zu Ackerland umgebrochen. Dies führt zum Abbau des Niedermoortorfes wodurch Nährstoffe frei werden.
Ziel ist die weitestgehende Reduzierung der ackerbaulichen Nutzung im Niedermoorgebiet und die Wiederherstellung einer großflächig offenen Wiesenlandschaft mit extensiver Grünlandbewirtschaftung. Als Voraussetzung hierfür wurden bisher in großem Umfang Flächen angekauft. Über ein Flurneuordnungsverfahren werden durch das Amt für ländliche Entwicklung, Oberpfalz die angekauften Grundstücke zu einem großflächig zusammenhängenden Areal verbunden. Einen zehn Meter breiter Uferschutzstreifen soll die Renaturierung des Forstmoosgrabens ermöglichen. Zur Erhaltung und Ausweitung der Restbestände seltener Tier- und Pflanzenarten werden gezielte Pflegemaßnahmen (Pflegemahd und Entbuschung) durchgeführt und die angekauften Flächen extensiviert. Schließlich sollen ausgewählte Flächen wiedervernässt werden.
Der Ankauf der Flächen erfolgte durch den Landkreis Kelheim über Ausgleichsgelder und Fördermittel des Bayerischen Naturschutzfonds. Im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens hat das Amt für ländliche Entwicklung, Oberpfalz weitere Flächen erworben. Eigentümer der erworbenen Flächen sind der Landkreis Kelheim und die Gemeinde Aiglsbach. Das Projekt wurde durch den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.