Biotopverbund Mainburg

Projektname BiotopverbundMainburg30
Projektträger Stadt Mainburg
Projektmanagement Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e. V.
Projektstatus bewilligt
Projektlaufzeit Oktober 2021 - Oktober 2024
Förderung Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie (LNPR)

Projektbeschreibung:

Anfang der 1990er Jahren wurde für das gesamte Gemeindegebiet der Stadt Mainburg ein Biotopverbundkonzept erstellt. Neben der Planung des Biotopverbunds beinhaltete das Konzept umfassende strukturelle, botanische und faunistische Untersuchungen sowie die Erarbeitung von Maßnahmen zur Zielerreichung. Die Maßnahmen wurden in den folgenden Jahren in Zuammenarbeit mit ortansässigen Landwirten und dem Maschinenring Mainburg umgesetzt.

Das Projekt „BiotopverbundMainburg30“ wurde zum 2023 stattfindenden 30-jährigen Jubiläum des Mainburger Biotopverbunds gemeinsam von der Stadt Mainburg, dem Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. und dem Bund Naturschutz Ortsgruppe Mainburg initiiert.

Das dreijährige Projekt hat ein Volumen von knapp 240.000 € und wird mit 80 % von der Regierung von Niederbayern über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien gefördert. Das Biotopverbundkonzept, wie es die Stadt Mainburg bereits vor 30 Jahren in Auftrag gegeben hat und seither in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Kelheim VöF kontinuierlich weiterführt, ist in dieser Form einzigartig in Niederbayern.

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2023 feierten die aktiven und ehemaligen Beteiligten das 30-jähriges Jubiläum des Biotopverbunds Mainburg mit Staatsminister Thorsten Glauber.

Die Kernbereiche: 

Die Kernbereiche des Biotopverbunds stellen großflächige Dauerlebensräume für bestimmte Tier- und Pflanzenarten dar. Ein Kernbereich ist daher keine einzelne artenreiche Wiese, sondern ein größerer Bereich der entweder insgesamt sehr naturnah ist oder in dem eine Vielzahl von naturnahen Strukturen, wie Wiesen, Hecken, Ranken oder Raine liegen.

In Mainburg wurden die Kernbereiche im Rahmen des Biotopverbundkonzepts in den 90er Jahren festgelegt, basierend auf umfassenden Kartierungen der Struktur- und Nutzung, von wertvollen Pflanzengesellschaften und dem Vorkommen von seltenen Pflanzenarten, sowie charakteristischen Tierarten, wie Brutvögeln, Amphibien, Heuschrecken, Laufkäfern und Schnecken.

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Die Kernbereiche des Biotopverbund Mainburg verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet
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Die Kernbereiche sind verbunden durch Trittsteinflächen und Verbundkorridore. Die Abens mit ihrer Aue ist ein wichtiger Bestandteil für den überregionalen Biotopverbund.

Die Verbundelemente:

Um die Kernbereiche zu verbinden sollen in unserer Landschaft wieder verstärkt Strukturen gepflanzt, angelegt und gepflegt werden. Dies können kleinflächige Biotope sein, welche durch die Neupflanzungen von Hecken oder die Anlage von Weg- und Feldrändern entstehen. Zudem führt auch die Pflege von Gewässerrandstreifen zur Ausbildung eines wichtigen Verbundkorridors.

Die Schwerpunkte des aktuellen Projekts "BiotopverbundMainburg30" liegen neben der Weiterführung der Landschaftspflegemaßnahmen außerdem in der Durchführung von Wiederholungsuntersuchungen unter anderem von Flora und Fauna sowie einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit.

Untersuchung der Faunistik:

Was kreucht und fleucht in Mainburg? Im Jahr 2022 wurden Untersuchungen zu den Vorkommen von Heuschrecken, Amphibien und Brutvögeln in den Kernbereichen des Biotopverbunds in Mainburg durchgeführt.

Amphibien:

Die Erfassung von Amphibien erfolgte durch die Beobachtungen von Laich und adulten Tieren sowie die Untersuchung anhand ihrer Rufe.

Dabei konnten 2022 insgesamt fünf Arten von Froschlurchen nachgewiesen werden, dabei waren die häufigsten Arten Erdkröte und Grasfrosch. Vereinzelt konnten noch Teichmolche und Bergmolche beobachtet werden.

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Die Erdkröte wurde bei den Untersuchungen mitunter am häufigsten nachgewiesen
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Der Bergmolch ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz „Besonders geschützt“

Zu den Ergebnissen der Untersuchung gelangen Sie hier.

Heuschrecken:

Die Ergebnisse der Heuschrecken Untersuchungen zeigen die Bedeutsamkeit von Pflegemaßnahmen. Auf den vom VöF gepflegten Flächen konnte ein Artzuwachs und stärkerer Zuwachs in der Gesamtindividuendichte beobachtet werden.

Die positiven Ergebnisse sind vor allem den Mahd-Terminen die oftmals in Teilbereichen zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen zu verdanken.

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Der Wiesengrashüpfer hat seinen Vorkommensbereich in der Region stark vergrößert
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Herr Dr. Dolek bei der Untersuchung der Heuschrecken

Zu den Ergebnissen der Untersuchung gelangen Sie hier.

Brutvögel:

Im Biotopverbund konnten wertgebende und als streng geschützt geltende Vogelarten mit Brutvorkommen festgestellt werden.

Neben dem Neuntöter konnten weitere Charakterarten des Halboffenlandes mit Hecken und mageren Säumen, Gehölzränder und Trockenstandorten in der Hügellandschaft bestätigt werden.

Im Bereich des Abenstals konnten Wiesenbrüter leider nur auf Durchzug oder zur Nahrungssuche gesichtet werden. Hier können durch den VöF gezielt Maßnahmen unternommen werden um den Lebensraum für Kiebitz und Co. attraktiver zu machen.

Eine Besonderheit stellt die Heidelerche dar. Nachdem die Heidelandschaften weitgehend verschwunden sind, werden Ersatzlebensräume wie z.B. die Hopfengärten besiedelt. Die Flächen ähneln im Aufbau einem lichten Heidewald und bieten Nahrung und vor allem Sing- und Sitzwarten.

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Der Heidelerche bieten Hopfengärten einen Ersatzlebensraum

Zu den Ergebnissen der Untersuchung gelangen Sie hier.

Wildbienen  

2023 werden umfangreichende Untersuchungen zu Wildbienen im Gemeindegebiet der Stadt Mainburg durchgeführt.

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Typischer Wildbienenlebensraum in einer Sandgrube bei Sandelzhausen

Untersuchung der Vegetation und Struktur:

Im gesamten Projektgebiet des Mainburger Biotopverbunds werden 2023 umfangreiche floristische Untersuchungen durchgeführt. 

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Blühende Vielfalt auf einem Magerranken bei Unterempfenbach

"VielFalter im Biotopverbund" - Sonderausstellung im Stadtmuseum Mainburg

Von April bis Juni 2023 konnte die spannende Sonderausstellung „VielFalter im Biotopverbund“ im Stadtmuseum Mainburg besucht werden. Anhand der bunten Falter wurde die wertvolle Bedeutung des Biotopverbunds für unsere heimischen Schmetterlinge erklärt. Neben den vielen Ausstellungsbesuchern durften wir zahlreiche Schulklassen zu Führungen und Programmeinlagen begrüßen.

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Einblicke in die Schmetterlingsausstellung

In der Ausstellung konnten Tag- und Nachtfalter mit ihren Besonderheiten und Unterschieden kennengelernt werden. Tatsächlich machen Tagfalter mit ihren knapp 170 Arten nur einen Bruchteil der Schmetterlingsarten bei uns in Bayern aus. Eine weitaus größere Gruppe bilden aber die Nachtfalter mit mehr als 1000 Arten in Bayern. Beim „Funkeln im Dunkeln“ konnten einige der nachaktiven Falter sogar in Überlebensgröße bestaunt werden.

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Schulklasse zu Besuch in der Ausstellung
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Leuchtende Nachtfalter im Dunkelzelt

Veranstaltungen und Führungen

Im Rahmen des Projekts werden im Biotopverbund Mainburg Vorträge, Exkursionen, Radtouren und viele weitere Veranstaltungen angeboten. 

Hier finden Sie das aktuelle Jahresprogramm.

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Aktionen rund um Streuobst

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Mainburger Schulen konnten verschiedene Aktionen zum Thema Streuobst umgesetzt werden. 

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Im Herbst 2022 wurden bei einer Schüleraktion Äpfel von einer Mainburger Biotopfläche gesammelt und zu regionalem Apfelsaft gepresst. Die Schülerinnen und Schüler der Mainburger Grundschule freuen sich über den leckeren Apfelsaft!

Bei einer Aktion im Frühjahr 2023 wurden nicht nur Streuobstbäume unter der fachlichen Anleitung der BauhofmitarbeiterInnen gepflanzt,
sondern auch ein Pflegeschnitt bei den älteren Streuobstbäumen durchgeführt.
An einer weiteren Station konnten die Jugendlichen Greifvogelstangen
bauen und aufstellen, um den Mäusebussarden die Eindämmung der Wühlmauspopulation zu erleichtern.

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Im Rahmen des Projekts erfolgt die Umsetzung von Landschaftspflegemaßnahmen und Artenhilfsprogramme entsprechend des Biotopverbundkonzepts und weiterer fachlicher Planungen in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden. Neben der dauerhaften Pflege von wertvollen Biotopflächen in- und außerhalb der Kernbereiche werden auch neue Biotope angelegt.